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Out of Uppen

Der Teufel ist ein Eichhörnchen

Dienstag, April 04, 2006

Mein Freund das Fernsehen


Ich mag Tiere. Ganz ehrlich. Ich würde am liebsten ein Erdmännchen zu Hause halten. Oder zumindest ein Eichhörnchen. Wenn ich schnell genug wäre, würde ich mir eins fangen. Aber bei aller (Tier)Liebe gehen mir die aktuellen nachmittäglichen Zoo-Pseudo-Dokumentationen mittlerweile tierisch auf die Nerven. Während man sich so im Stakkato durch die Unterschichts-Talk-/Richter-/RealLife-Sendungen zappt, bleibt man auf den öffentlich-rechtlichen Programmen nämlich immer häufiger bei Zebra, Nilpferd & Co. hängen.
So weit so süß. Verpeilte Orang-Utans, äsende Okapis und fremdelnde Pinguine sind in handelsüblichen Doku-Dosen auch durchaus verträglich.
Nach Folge 32 aus dem Allwetter-Tierpark Hinterwasbüttel-Wanneeickel, bei der dann auch der im Deko-Teich fischende, längst pensionierte Hausmeister über 30 Minuten akribisch verfolgt wird, fiel es aber selbst mir wie Schuppen von den Augen:
Tiere sind vielleicht die besseren Menschen, insgesamt aber auch mindestens genau so langweilig.
Die Kombination von dramaturgische Elementen wie Bruce-Willis „hear-a-like"-Synchronstimmen zur Elefanten Live-Geburt oder ostzonaler Gänsehautdialekte unter dem Paarungsverhalten brünstiger Wasserbüffel sind dann nur noch die Spitze des Eisbärs.

Vielleicht sollte ich tagsüber aber auch einfach mal wieder in die Bibliothek gehen und dort lernen, damit ich meine letzten Examens-Prüfungen bestehe. Ansonsten müsste ich vielleicht doch 20-30 Kilo zunehmen und mich bei elendigen Privatsendern als semiprofessionelle Wohn- und Dekomoderatorin verdingen.



Am Ende kackt die Ente.



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