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Out of Uppen

Der Teufel ist ein Eichhörnchen

Dienstag, August 15, 2006

Extremsportarten


Ich habe keinen Gleichgewichtssinn. Brauche ich auch nicht, denn ich arbeite vorwiegend im sitzen. Falls ich mal vom Stuhl kippen sollte, habe ich gegenüber die beste Art-istin der Welt, die mit ihrem Ästhetik-Blick sofort bemerkt, dass gegenüber was unsymmetrisch hängt und mir wieder aufhilft.
Für alle anderen Tätigkeiten neben Arbeiten, zu denen ich regelmäßig aufgefordert werde (Ski fahren, Skateboard fahren, Schlittschuh fahren, Inliner fahren, Wakeboard fahren, Snowboard fahren und total geistesgestört: Longboard fahren), reicht mein verkümmertes Innenohrorgan nicht aus und ich fliege unweigerlich auf die Fresse. Das tut weh und weil ich ein Schisser bin, versuche ich es möglichst zu umgehen. Hinz und Kunz schwört allerdings alle Jahre wieder von den Freuden des Winter-, Aktiv-, Sport- oder Sonstwas-Urlaubes und schlägt eindringlich vor, das „doch dieses Jahr endlich mal zusammen zu machen“.
Als Einzelkind bin ich zwar ein kategorischer Spielverderber, aber auch stark gruppenzwanggeprägt und habe mich in diesem Jahr ernsthaft mit dem Rudelspaß-im-Schnee-Gedanken auseinandergesetzt. Die Gleichgewichtsschulung für Dummies sollte vorerst ein total hipper Extremverrunkungskurs bringen. Und was soll ich sagen? Nachdem mein Rücken sich die ersten 15 Minuten wie Luftpolsterfolie anhörte (leider nicht –fühlte), hat sich mir zum ersten Mal überhaupt mein körpereigener Schwerpunkt vorgestellt. Nicht wirklich förmlich, eher so cool nebenbei, passt ja aber auch viel besser zur runtergefahrenen Boarder-Welt.
Und auch wenn ich heute Abend wahrscheinlich den Lifta unserer Nachbarin benutzen muss, um in den dritten Stock zu kommen (Hey, gefühlter Vierter. Wir haben hohe Decken!), gönn ich mir wohl weiterhin die wöchentliche Entkrampfung. Zumindest die Übung „Sitzen ohne Stuhl“ wird auf der nächsten Party bestimmt DER Brüller!


Am Ende kackt die Ente.



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