Lesenswert.
Danke, Anke. Sonst hätte ich fast vergessen, „Tante Jolesch“
von Friedrich Torberg aus einer dunklen Ecke meines Regals zu wühlen, um es - wie schon seit Wochen geplant – einem Freund auszuleihen. Herr Ramses hatte die „Tante Jolesch“ vor einiger Zeit empfohlen, ich kaufte und las es kurz vor Weihnachten.
Sei es winterliche Wehmut oder pure postalkoholische Sentimentalität, aber ein bestimmter Satz (an den ich mich nicht mehr genau erinnere) verursachte das wohl schlimmste Kloß-im-Hals-Gefühl, dass mich je beim Lesen beschlichen hat. Ähnlich der etwas trostlosen Stimmung, die einen oft nach dem finalen Zublättern eines Buches beschleicht; eine Mischung aus Bedauern, unerfüllter Neugierde und dem harten Fall zurück in die Realität.
Dass dieser bestimmte Satz bereits im Vorwort auftauchte, machte die Sache umso eindringlicher. Was danach kam, war Schmunzeln, Hoffnung, leise Töne der Trauer und ein Einblick in eine Welt, die in ihrer Befremdlichkeit und Verschrobenheit ein seltsames Gefühl des Fernwehs verursachte.
Unbedingt lesenswert.
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