36 Grad und es wird noch heißer.
Schreiben und des Schreibens willen machen ja die Wenigsten.
Schon eher Schreiben um des Gelesen werden willen.
Ich baue mir meine Wirklichkeit aus Worten.
Nein, ich baue mir meine Wirklichkeit aus Worten nach. Peile an, messe grob aus, verschätze mich, ziehe schiefe Sprachbilder hoch, reiße Konstruktionen wieder ein, radiere ganze Wendungen schon auf dem Reißbrett wieder aus.
Und was steht am Ende da?
Nennt man das Stil?
Eine Replik?
Etwas, über das die Spaziergänger im vorbeigehen die Köpfe schütteln?
Oder ein gleichförmiges Gebilde in einer Reihe mit identischen Konstrukten.
Anderer Putz, gleicher Inhalt.
Aber wenigstens, kann man von der Terrasse aus in das Wohnzimmer der Nachbarn schauen.
Falls es zu langweilig wird.
6 Comments:
Schreiben um des Schreibens willen, machen viel zu wenige! Das erinnert mich daran, ich hab noch nen Text über Bill Ramsey auf der Platte rumfliegen, der will raus. Nur hab ich ihn darin für tot erklärt. Welchen Namen setz ich jetz dafür ein?
Ich habs! Boris Jeltsin! Danke für den Post! Ohne scheiß!
Besonders verblüffend ist es, wenn man sich Konstruktionen aus der Vergangenheit noch mal vornimmt. Was ich da an windschiefem Kram zusammengezimmert habe, geht auf keine Kuhhaut. Hoffentlich geht mir das in ein paar Jahren mit dem Kram, den ich heute verzapfe, nicht genau so. Ich fürchte aber: Doch, doch, wird es.
Ja ja, Pfusch am Bau verjährt leider nicht.
Da hilft wohl nur (Achtung, poröser Kalauer) eine weitere Stufe einziehen.
Da haben Sie aber ein richtig heißes Eisen hingelegt.
Hatte gerade schon einen riesigen Kommentar geschrieben, in dem ging es ums Schreiben um des Schreibens willen, um den Ausgleich zum Schreiben gegen Geld, um neue Spielfelder, um die Rückgewinnung alter Liebe, um die Rückkehr zu einer alten Leidenschaft, um ...
aber dann habe ich ihn wieder gelöscht. Das wurde mir zu heiß.
Aber "Danke" für die Anregungen.
Manchmal fließt es einfach. Auch wenn es wohl hauptsächlich der Rotwein ist, muss es dann raus. Und wenn von der destruktiven Beschreibung der ab und an auftretenden Beschreibungsunfähigkeit ein solides Stück schreiberische Freude übrigbleibt - vor allem wenn man eure Kommentare miteinbezieht - dann muss das Fazit lauten:
Sehnsuff kann auch schöne Seiten haben.
Bitte? Der Rotwein floss raus? Dafür haben Sie das aber noch ganz toll hingekriegt.
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