Pimp my WASAUCHIMMER

Folgender Beitrag referiert direkt auf den aktuellen ebay-Blogger-Contest, an dem ich teilnehme.

Nur mit einer Bastelschere bewaffnet sitze ich in der Frankfurter Bar.
Die Leute, die an mir vorüber ziehen, werfen mir neugierige bis abschätzende Blicke zu, einen Tisch weiter wird das Wort „Tupper-Party“ geraunt. Der Kellner will mir mit einer mitleidigen Geste ein Bier auf den Tisch stellen.
Aber ich bin hier nicht zum Spaß.
Ich habe einen Job zu erledigen.
Er ist nicht leicht, aber jemand muss ihn tun.
Vorsichtig setze ich den Folienschreiber auf die Rückseite eines quadratischen Stickers und lege das Objekt der Begierde darauf.
Und umrahme es.
Und vermale mich.
Und setze neu an.
Und verwische dabei die Konturen der Linie.
Ungeduldig wische ich mit der Hand über den Tisch. Die Bastelschere sticht mir dabei schmerzhaft in den Handballen.
...
Eine Stunde später.
Vor mir ein Berg von Sticker-Schnipseln, Farbsplittern und Metallösen.
Meine Augäpfel pochen, meine Fingerkuppen sind wund und schwarz verschmiert. Ein letztes Mal setze ich die Schere an und...
...steche mir versehentlich unter den Daumennagel.
Er bricht.
Ich auch.
Dabei hätte ich es wissen müssen.
Ich greife zum Telefon, wähle und schluchze in den Hörer.
...
10 Minuten später.
Kollegin A und Kollegin B sitzen jeweils zu meiner Linken und Rechten.
Eifrig fliegen ihre Finger über die Folien, Umrisse werden gezeichnet, Formen abgepaust, der Kellner bringt Maracuja-Schorle.


















Meine Tränen trocken im gleichen Maße, wie der Berg fertiger Objekte vor mir auf dem Tisch wächst. Ein letztes Schluchzen entrinnt meiner Kehle: „Aber die Farbe blättert ab...“
Die Artist-in sagt: Die blättert nicht ab. Das nennt man Used-Look.
Toll.
Wer ein Stück dieser Blut, Schweiß und Tränen-Orgie sein Eigen nennen will, kann hier auf ebay mitbieten.